03.04.10 . . . wir sind in Kota-Bharu (Malaysia) . . .

Total gefahrene km:       11167
Höhenmeter total:          43208
Stunden im Sattel:             750 

Über die küstenstrasse fahren wir richtung chennai, der letzte tag velofahren in indien. Schon bald merken wir an der luft die nähe der grossstadt, die strasse richtung flughafen finden wir erstaunlich gut, etwa 2 km später finden wir ein einigermassen hotel. Wir fahren zum flughafen zurück um die modalitäten mit den velos abzuklären, nach x-mal durchfragen wissen wir bescheid: pedale abschrauben, lenker gerade stellen und mit plastic verpacken reicht aus. So stehen wir am nächsten tag rechtzeitig vor der "strech-maschine", umständlich wird "gewickelt". Das gefühl für gegenstände fehlt hier dem personal, werden doch die velos nach dem verpacken durch den scanner gemurkst, alles ausrufen nützt nichts! Bei der passkontrolle das nächste problem: sie finden auf dem pc unsere einreise nach indien nicht, offensichtlich ist es nicht üblich auf dem landweg einzureisen und das land per flug zu verlassen, es gibt einiges zu diskutieren. Das nächste problem bei der kontrolle des handgepäcks: die abgeschraubten pedale werden offenbar als "waffen" angeschaut, auch hier einiges an aufklärungsarbeit nötig, eine rolle klebeband wird beschlagnahmt. Das check-in problemlos, für die velos zahlen wir (teures) übergewicht, dann ein 3-stündiger, ruhiger flug mit malaysia-airlines.

In der morgendämmerung landen wir, nochmals zeitverschiebung, jetzt 7 stunden vorsprung zur schweiz. Wir bestaunen den hochmodernen flughafen, alles klimatisiert, per u-bahn geht´s zur passkontrolle und gepäckausgabe. Die velos und das gepäck wartet bereits auf uns, das personal hilft beim auspacken, der plastic wird entsorgt, alles viel geordneter als in indien.

Müde stehen wir vor dem flughafen in der feuchtheissen luft und hoffen, bald ein hotel zu finden, denn das zentrum von kuala lumpur ist noch über 70km entfernt. Auf der E20 fahren wir richtung kuala-lumpur, bei einem mc-donalds machen wir rast, erkundigen uns nach einer schlafgelegenheit. Das personal sehr hilfsbereit, zeichnet uns einen plan, leider fragen wir nicht nach der entfernung. Nach ca 15km finden wir das hotel und sind etwas gefrustet, da alles besetzt. Wir fahren zurück, (entlang der F1-rennstrecke), nochmals etwa 20km richtung kuala-lumpur und landen in putrajaya. Schon von weitem sieht man die hochhäuser, viele brücken, von hochmodern bis zu klassisch renoviert. Es beginnt zu regnen, wir finden einen park mit pavillon. Hotel nur ein teurer kasten, (würde unser budget sprengen), wir beschliessen  etwas zu essen zu suchen und uns dann in die büsche zu schlagen. Wir fahren in das zentrum, die ganze stadt ist ein park, eindrücklich die sauberkeit, architektur nur vom feinsten. Wir finden den "night-market", ein food-stand nebem dem andern, eine riesige auswahl. Dann aber die frage: wo schlagen wir uns in die büsche? Nach langem hin und her fahren wir zurück zum pavillon in den park. Wir erkundigen uns, es wird uns abgeraten, es würde durch die polizei überwacht. Wir setzen uns auf eine treppe und warten auf die polizei, bald kommt anstelle der polizei ein security-team, wir erklären ihnen die situation und sie geben uns das ok, im pavillon zu übernachten. Übrigens: das öffentliche wc in diesem park übertrifft alles was wir in indien gesehen haben, alles gepflegt und blitz-blank!
Durch die vom nächtlichen regen frischgewaschene landschaft fahren wir über moderne expressstrassen, oft mt speziellem 2-rad-streifen, weiter richtung kuala-lumpur, sehr heiss und feucht, finden ein china-hotel in der nähe der u-bahn-station.

Problemlos kriegen wir das thailand-visa innerhalb eines tages. Wir nutzen die "wartezeiten" in der klimatisierten atmosphäre der petronas-türme, wo sich auch ein riesiges  einkaufszentrum befindet, eine boutique nach der andern, für uns etwas schwierig, all dieser luxus und reichtum nach unsern eindrücken in indien. Wir haben glück und bekommen ein ticket zum besuch der sky-bridge, imposant ist der ausblick über die stadt, obschon wir uns  ja "nur" im 42-zigsten stockwerk, also auf halber höhe befinden. Bis 2003 waren die twin-towers mit 452m das höchste gebäude der welt, imposant die bauart aus stein, glas und chromstahl.

Das leben in der stadt ist markant teurer geworden, wir sind froh die stadt zu verlassen, auch möchten wir wieder mal in die grüne landschaft. Nach einem stopp im velocenter mit ersatzteilkauf und service, (entdecken einen riss im pneu, vermutlich vom "murksen" auf dem flughafen in chennai), kehren wir in den "alltagsrythmus" zurück. Man kann sagen "zurück zur natur", nach mehreren tagen in "beton, stahl und glas" geniessen wir die fahrt durch den dschungel rauf in die berge.
Trotz der hitze ist es relativ angenehm, viel fahren wir im schatten, nach 30km erreichen wir den höchsten punkt. In der "bananenpause" werden wir durch eine affenhorde umringt, ist sogar etwas unheimlich, ebenso die geräusche aus dem dschungel sind für uns noch neu und ungewohnt, manchmal sehr laut. Die anschliessende abfahrt, auch 30km ins nächste dorf geniessen wir, die strasse ist sehr gut mit wenig verkehr, ab und zu kreuzen uns riesige holztransporter, beim anblick der gewaltigen baumstämme kommt uns der verschollene manser in den sinn, der die abholzung bekämpft hat. Wir werden durch die dschungelfeuchte wie berieselt, mit dem fahrtwind zusammen ein angenehmes gefühl.
In temerloh finden wir ein hotel mit air-condition, machen ruhetag, pflegen unsere körper (ein paar "bresten" haben sich bemerkbar gemacht). Wenn wir das zimmer verlassen beschlagen sich unsere brillengläser, an dieses feucht-heisse klima gewöhnen wir uns nur langsam, auch die einheimischen finden es dieses jahr ausserordentlich heiss. Mit dem monsun-regen haben wir es bis jetzt gut, meistens kommt er abends und in der nacht.

Nach maran biegen wir ab richtung süden an den pahang-river, von dort sollte man per boot zum lake chini fahren können. Wir finden den ort, rasch ist unser hab und gut auf ein boot verladen, erst queren wir den "pahang", dann geht´s rein in einen ganz schmalen seitenfluss zu einem wehr mit schleuse. Dahinter öffnet sich ein wunderschöner dschungelfluss, unzählige vogelstimmen, viele enge kurven, vorbei an mangrovensümpfen, der bootsführer versteht sein handwerk. Bei einer siedlung kurzer halt, beim "blasrohr-schiessen" staunt ueli über sich selbst, er trifft die zielscheibe immer! Weiter gehts, jetzt auf dem see mit vielen lotusblüten, wieder bewundern wir den orientierungsinn des bootsführers. Durch viele binsen, schilf und untiefen erreichen wir das chini-resort, genauer das jaja-jones-guesthouse, mitten in einer dschungelsiedlung. Wir sind froh über die "halb-pension", denn im dorfladen gibt´s mehr oder weniger nichts! Ueli geht mit einer gruppe franzosen auf einen dschungeltreck, fast ein survival-training, der eingeborene guide zeigt essbare früchte und pflanzen und wassergewinnung aus lianen. Auch sonst macht er immer hinweise auf interessante dinge, die wir laien gar nicht sehen.
Wir treffen horst aus östereich, auch mit dem fahrrad unterwegs, er will nach indonesien radeln, plant für nächstes jahr eine längere auszeit per fahrrad mit seiner lebenspartnerin heidi, euch beiden jetzt schon viel spass!
Nach drei tagen mit zeitweise prasselndem monsunregen auf´s wellblechdach, mit nudel/gemüse zum frühstück und reis/gemüse zum abendessen, all den "kleinviecher" die sich auf uns wohlfühlen, es juckt und beisst, dem waschen mit regenwasser, verlassen wir das "dschungel-camp".
Wir fahren frühmorgens über steile hügel zurück an den pahang-river, unterwegs richtung pekan plötzlich ein heftiger platzregen, wir finden unterschlupf in einem bushäuschen. Wir sind früh in pekan, freuen uns auf einen gemütlichen nachmittag, leider nicht so, alle übernachtungsmöglichkeiten sind wegen eines polo-cup besetzt. Ein anwalt bietet uns hilfe an, er führt ueli mit dem auto von hotel zu hotel, ausserhalb der stadt richtung kuatan werden wir fündig, das zweitletzte zimmer in einem budget-hotel. Der anwalt trichtert dem manager ein, dass dieses zimmer reserviert werden muss, da wir etwas zeit brauchen, es klappt. Übrigens: ca 20 velo-km für die zimmersuche (anstelle des gemütlichen nachmittages!).

In der nacht beginnt es zu regnen, leider ein dauerregen, sehr intensiv. Wir wollen weiter, somit kommen nach langer zeit (ca 9 monate!) unsere regenponchos wieder mal zum einsatz. In kuantan finden wir rasch ein hotel, das uns trotz nässe aufnimmt. Es ist sonntag, wir schlendern durch ein einkaufszentrum und staunen, es ist blutspenden! Wir geniessen die einkaufszentren, nicht für´s einkaufen sondern wegen der air-condition!

In cherating finden wir den lange ersehnten sandstrand, in einem resort beziehen wir ein beach-chalet und geniessen das (für uns fast zu warme) meer für ein paar tage. Unsere nachbarn, jo und annette aus belgien, interessieren sich sehr für unsere reise, wir plaudern viel zusammen, es sind richtige weltenbummler, sie geben uns viele tips.

Über schöne küstenstrasse, durch abwechslusreiche landschaft, fahren wir richtung norden, plötzlich ein wechsel, statt friedlicher wälder und lockeren siedlungen etwa 10km petronas-industrie, später ein golfplatz, ebenfalls petronas.

Der mensch ist ein "gewonheitstier": unser "indien-frühstück" aus bananen, nüssen, sultaninen, gekochten eiern und cornflakes finden wir hier kaum mehr, nun gibt´s  "malaysia-breakfast", nudeln, reis, oder roti mit eingebackenem ei, man bleibt auch bezüglich ernährung immer in bewegung. Früchte gibt´s vorwiegend ananas, mangos und melonen, die nicht mehr so einfach zu essen sind, man braucht "werkzeug" dazu. Bei den getränken hat der lemon-tea mit eis das cola abgelöst, das eis ist hier problemlos zu geniessen.

In penarik treffen wir auf ein verlassenes resort, wie uns gesagt wird, fängt die saison erst an. Das besitzerehepaar drückt uns als erstes ein getränk in die hand, dann ein buch über einen schweizer, der vor zwei tagen abgereist ist, aus dem buch zu entnehmen handelt es sich um ein "original" aus st. gallen, albert nufer.
Hier direkt am meer spürt man die kraft der natur, wind, wasser, sonne und wolken geben ein faszinierendes schauspiel, vom strand aus betrachten wir wie die wellen überschlagen und schäumend ans ufer donnern, sonne und wolken bringen ein ganz spezielles licht dazu.

Die natur ist am aufwachen, wir fahren ins landesinnere, vor uns ein langgezogener, sanfter hügel mit palmölplantagen. In kuala besut werden wir dauerd angesprochen, jeder will uns auf die insel verfrachten, können nicht begreiffen dass wir einfach nur eine schlafgelegenheit suchen. Am nächsten morgen wird dann alles klar: dieser hafen ist das "sprungbrett" um die "normalen" touris auf die perhentian-inseln in die entsprechenden resorts zu befördern. Wir beschliessen nicht mehr an die westküste zu fahren, da diese strasse über die berge sehr "happig" sei, die unterkünfte teilweise rar, dadurch für uns zu lange strecken. Wir fahren nach kota bharu, nochmals ein paar ruhetage in malaysia.

Bald geht´s weiter nach thailand, richtung phuket, wo wir anfangs mai andreas und simone treffen werden, wir freuen uns riesig auf ein wiedersehen, sind wir nun doch bald ein jahr unterwegs!

 

 

27.05.10 . . . wir sind in Chumphon (Thailand) . . .

Total gefahrene km:       12222
Höhenmeter total:          45782
Stunden im Sattel:             815 

Kota Bharu erweist sich als gute info-plattform für unsere weiterreise, insbesondere nachdem wir vom hotel ins "cerana guest-house" umgezogen sind, ein klassischer traveller-treff. Ein süd-afrikaner, seit 10 jahren unterwegs, (er verdient sich das reisegeld als journalist), hat grosse hochachtung über die leistung die wir unserem alter noch vollbringen können, auch weitere junge traveller können sich unsere reise nicht oder nur schwer vorstellen. Auch annette und jo aus belgien, die in cherating unsere nachbarn waren, treffen wir hier wieder. Wir schlendern durch die stadt, geniessen vor allem die air-condition in der einkaufszentren. Wir fahren an die beach, sind aber entäuscht, alles relativ schmutzig, abfallberge.

Am 5. april fahren wir das letzte stück malaysia, staunen über die schmuggler, die direkt gegenüber dem pass-büro cartonweise waren über den zaun befördern, offensichtlich normaler alltag. Auch wir kommen ohne probleme über die grenze, die gewünschten 3 monate kriegen wir nicht, nur 2 monate, können dann aber verlängern. In der grenzstadt sungai kolok finden wir ein hotel, suchen eine wechselstube, eine erste demonstration findet statt, überall sehr viel armee und polizei. Etwas mühe haben wir zum finden einer neuen sim-karte, aber nach ca 3 stunden ist auch dieses problem gelöst, die verständigung ist schwieriger, sehr wenige leute sprechen englisch.
Wir nehmen den high-way, gute strasse mit "2-rad-streifen", wenig verkehr, eine gute sache, aber.... sehr viele strassensperren mit kontrollen, auch viele streifenwagen unterwegs, uns gegenüber sehr freundlich. Vor narathiwat zweigen wir ab, die signalisation einer beach ist verlockend. Total überhitzt nehmen wir ein bad in einer wunderschönen bucht mit viel sand und palmen, in einem beizli gibt es ein kühles getränk im "plastic-sack mit röhrli", mal was anderes.
Früh fahren wir los, die erwartete "morgenkühle" täuscht, die brillengläser beschlagen sich in der schwül-heissen luft. Wunderschöne morgenstimmung in der üppigen natur, saftiges grün, palmen, aber auch laubbäume, dazwischen sumpffelder. Die mopeds dominieren die szene auf dem high-way, in allen variationen sind sie umgebaut, zum transport von waren, gegenstände, häuffig auch ganze familien, viele lachende gesichter, sie winken uns zu. Wieder kommt ein wegweiser zu einer beach mit resort, nach ca 10km stehen wir an einem wunderschönen strand mit hütten, die resort-angestellten sind nicht glücklich als wir nach einer schlafgelegenheit fragen. Alles verlottert, schmutzig, von der toilette sprechen wir lieber nicht. Schnell sind wir wieder draussen, so schade, es wäre ein so schöner ort gewesen. Dann die grosse frage: wohin? In sai-buri soll es noch ein hotel geben, in einer naheliegenden strassenbeiz fragen wir nach dem weg. Spontan fahren uns zwei junge männer mit dem moped voraus, zum glück, alleine hätten wir es nie gefunden, kein schild, nur ein paar lämpchen und musik, es ist ein bordell, eine damen muss für uns ihr zimmer räumen. Uns stört es nicht, wir sind froh etwas gefunden zu haben. Wir sind wieder mal die exoten, alle sehr hilfsbereit, mit dem für hier typischen seitenwagen-moped werden wir in die beiz gefahren, auch hier alle freundlich, nur schon vrenis nase gibt anlass zum lachen.
Am nächsten morgen werden wir nachdenklich: budistische mönche auf dem weg zum tempel werden von bewaffneten soldaten bewacht, auch sonst wieder viel präsenz von polizei und armee. Bei einem check-point werden alle mit sensor auf waffen und sprengstoff gecheckt, auch wir bleiben nicht verschont. Nach einer trinkpause zurück auf die strasse, kurze zeit später bemerken wir dass wir eskortiert werden: zwei motorräder und ein streiffenwagen, vor-, zwischen- und hinter uns, wir verstehen die welt nicht mehr, fühlen uns gestresst. Vor pattani sind sie plötzlich weg, hätten wir sie hier doch für die "hotelsuche" gut gebrauchen können!
Wir telefonieren unserem freund martin, der schon längere zeit in thailand lebt und informieren uns: der süden ist gefährlich, probleme zwischen religiösen minderheiten, teilweise mit terroranschlägen, nun ist uns vieles klar. Schade, wieso gibt es nicht mehr toleranz und akzeptanz zwischen den religionen.
Wir verpflegen uns auf dem night-market, mit hilfe des "ohne-wörter-buches" können wir unsere wünsche verständlich machen, eine englischsprechende thailänderin kommt mit uns ins gespräch, bestätigt unsere bestellung. Später kommt sie nochmals zurück, bringt uns ein dessert, mango auf süssem reis, sehr gut.
Die nacht wird unruhig, fieber und kopfschmerzen schleichen sich ein, eine erkältung mit allem drum und dran. Wir sind gezwungen, eine pause einzulegen. Wohl etwas zu früh fahren wir weiter, an einer schönen beach beziehen wir ein strandhaus, nochmals ein ruhetag, können ihn aber nicht richtig geniessen. Um an wirksame medikamente zu kommen, fahren wir in die nächste stadt, hat-yai, es dauert fast eine woche bis wir uns wieder einigermassen fit fühlen. Weiter richtung krabi, es ist sehr heiss und schwül, nach ca 20km ziehen wir die "notbremse", vreni hat atemprobleme. Die touristen-polizei ist sehr hilfsbereit und vermittelt uns die weiterfahrt per minibus.
In krabi verwöhnen wir uns mit nichtstun und gutem essen, eindrücklich die fahrt mit einem longtail-boat durch die mangrovensümpfe.

Der langersehnte termin für unsere ferien mit simone und andreas auf phuket rückt immer näher. Uns zieht es wieder auf die strasse, mit dem ziel patong, da dort eine ehemalige arbeitskollegin von vreni in den ferien weilt. Gemütlich bewältigen wir die strecke (immer sehr heiss!) in 4 tagen, finden in der "touch-villa-mansion" eine geeignete unterkunft.

Der augenblick ist da, wir können unsere kinder in die arme schliessen. Wir  zeigen ihnen den strand und das "nachtleben", etwas speziell hier in der patong-beach, viel davon gehört, wir haben es uns aber nie so ausgeprät vorgestellt. Nach kurzer anklimatisierung von simone und andi starten wir zum "inselhüpfen". Vom boot aus sehen wir unzählige inseln, klippen mit üppigem grün überwachsen, im klaren wasser  schimmern die fast durchsichtigen quallen in den verschiedensten farben. Wir landen auf phi-phi-islands, am pier werden wir überhäuft mit angeboten von übernachtungsmöglichkeiten, treffen eine gute wahl. Am strand geniessen wir die ambience, das wasser in der seichten bucht sehr warm. Bummeln, essen, viel erzählen - wir geniessen es. Der ausflug zur monkey-beach erweist sich als hit, die affen kennen das verhalten der besucher, sind frech. Weiter nach ko lanta, wir landen in der klong-klong-beach, das resort ist klein aber fein, direckt am strand. Unser program ist vielfältig: massagen, mopedfahren, hölen-trip, gut essen, drinks an der bar.....die zeit vergeht viel zu schnell. Zurück in patong müssen wir abschied nehmen von simone und andi, für uns alle beginnt wieder ein anderes leben.

Nach "gross-service" an den velos, zahnarztbesuch, dem aufessen von "schweizer-food", der visa-verlängerung, verabschieden auch wir uns von phuket, wir fahren richtung ostküste.
Täglich werden wir auf die probleme in bangkok aufmerksam gemacht, auch wenn man kein thai versteht, die meldungen im fernsehen sind schrecklich.
Wir sind wieder auf dem land, einfache freundliche menschen, die "velo-pause" macht sich in unseren gliedern bemerkbar. Da es trotz leichter bewölkung sehr heiss ist rasten wir häufig. Einmal bietet uns ein grosses zeltdach schatten an, wir vermuten, dass hier am vortag eine hochzeit stattgefunden hat. Dem ist aber nicht so, innert kürzester zeit haben wir ein "tischlein-deck-dich" mit vielen leckeren sachen, wir kommen ins gespräch und werden aufgeklärt: abschiedsfeier vom verstorbenen grossvater.
In dieser ländlichen gegend findet man kaum mehr unterkunft, wir entdecken die "24-std-hotels", die oft bei grösseren kreuzungen, meist etwas versteckt im hintergrund, liegen. Diese "absteigen" sind immer sehr sauber, nebst seife und shampoo liegt meistens auch das condom bereit.
Der monsun macht sich bemerkbar, täglich ein gewitter, viel mehr bewölkung und dadurch für uns angenehmer zu fahren.
Frühmorgens fahren wir durch die frischgewaschene landschaft, viel palmöl- und gummibaum-plantagen, heute ist unser ziel chumphon. Dort treffen wir die "orangetrotter", helga und jürgen aus deutschland, die wir schon in der türkei getroffen haben, Bei einem gemütlichen nachtessen plaudern wir über unsere erlebnisse und tauschen erfahrungen aus. Die wege trennen sich, die beiden südwärts nach malaysia, während wir weiter nordwärts richtung laos fahren.

 

 

24.06.2010 . . . wir sind in Vientiane (Laos) . . .

Total gefahrene km:       13730
Höhenmeter total:          49216
Stunden im Sattel:             905 

 Viele mönche säumen die strasse, es ist "buddatag", alle altersstufen, kahlgeschoren in ihren orangen gewändern, einmal ein anderes "morgenbild". Wir nehmen den high-way, bei angenehmer bewölkung geht es hügelig nordwärts, meist üppig grün, viele plantagen, aber auch wälder und alleen. Ein abstecher zu einem signasilierten resort erweist sich als flop, weiterfahren, nach etwa 20km landen wir einmal mehr in einem 24std-hotel.
Die landschaft bleibt in etwa gleich, viele düfte der blühenden büsche und bäume, es wird geerntet, kokosnüsse, ananas, palmölfrüchte und solche die wir nicht kennen oder den namen nicht wissen, viele (über)ladene fahrzeuge in allen variationen begegnen uns. In thap-sakae finden wir in einer strassenküche sogar spaghetti!

Wir fahren durch eine gegend mit vielen aloevera-feldern, meistens in lockeren palmenhainen.
Wir sind auf dem land, die leute sind einfach, fröhlich, immer wird jemand organisiert der ein paar worte englisch spricht.

In prachuap-khiri-khan gibt´s einen ruhetag. Bei der einfahrt in die stadt entdeckt uns uwe aus deutschland, der hier lebt, er führt uns zu einer günstig-guten unterkunft. Beim bummel am meer entlang finden wir eine "deutsche kneipe", für uns ein schlaraffenland. Auch treffen wir hier interessante leute, vor allem "aus-bzw.-umsteiger". Zum beispiel "stone-gerry" aus oestereich, der uns viel spannendes aus seinem vielseitigen, nicht immer einfachen leben erzählt. Er hat ein flair für steine, handelt damit und ist überzeugt von den kräften die in ihnen stecken. Auch ist er begeisterter "murphy-leser", das buch das auch uns begleitet.

Der seitenständer an uelis velo macht schon länger probleme, die montageplatte ist zu schwach. Für die improvisation einer stärkeren aufhängung sind drei "werkstätten" und ca 3 stunden erforderlich, denn dort wo ein stück stahl abgesägt wird kann kein loch gebohrt werden, die werkstatt mit bohrmaschine wiederum hat keine schrauben.
Thailand ist hier flach, wir fahren wieder ca 100km am tag, der rückenwind hilft uns dabei.

In cha-am finden wir im guest-house von urs, einem schweizer, ein perfekt eingerichtetes zimmer und geniessen bratwurst mit rösti.

Zeit für ruhetage, wir verbringen sie in kanchanaburi, am kwai-river, bekannt durch die "river-kwai-bridge". Im jollyfrog, direkt am fluss, lassen wir uns nieder. Spektakulär sind die "riesen-warane" im fluss, frühmorgens trifft man sie auch vor der haustüre! Wir mieten mopeds und fahren ca 75km zum erawan-wasserfall im gleichnamigen nationalpark. Wunderschöne fahrt durch lichte wälder, mit unzähligen schmetterlingen, wir verlangsamen unser tempo und geniessen die vielfalt der natur in vollen zügen. Zu fuss steigen wir die "sieben stufen" des wasserfalles hoch, sehr eindrücklich, immer wieder natürliche planschbecken die von den einheimischen, meist in den kleidern, rege benutzt werden. Je höher wir kommen desto weniger leute, ingesamt sind wir ca 3std unterwegs.
Auf der rückfahrt werden wir plötzlich von der polizei angehalten, die strasse wird geräumt, sirenengeheul und blaulicht, in einem konvoi rast der sohn vom könig vorbei, wir fragen uns: was kann der von der schönen natur aufnehmen?

Auch wir besuchen die bekannte brücke, imposant, sie hat aber mit der "brücke im film" nicht viel änlichkeit.
Auch hier finden wir "schweizerkost", bei einem romand essen wir spaghetti, das restaurant sehr geschmackvoll, man sieht das flair seiner thaifrau für schöne sachen (porzellan-malerin).

Wir sind früh dran, richtig motiviert, leider können wir das von uelis velo nicht sagen, ist beim aufsteigen ganz wackelig, hinten fehlt viel luft. Die handpumpe kommt zum einsatz, bei der nächsten tankstelle auch das frischgekaufte manometer (sind nämlich normalerweise defekt oder fehlen). Nach ca 10km wieder unstabil, abpacken, neuer schlauch rein und weiter geht´s.

Wir fahren durch viel landwirtschaft, der reis wird mit einer art mähdrescher auf raupen geerntet. Wieder mal eine "falschaussage" eines polizisten, wir fahren plötzlich auf nebenstrassen, stellt sich später aber als lohnenswert aus, wunderschöne natur mit lockerem wald und wenig verkehr, der umweg ist gering.
Ruhetag, ueli will "google-picasa" einrichten, damit die besucher unserer web-site auch die alten bilder betrachten können.
Auf "nebenstrassen" fahren wir weiter, lange einem fluss entlang, die landschaft offener, viele schlangen und echsen (auch überfahrene), in den reisfeldern viele reiher und andere vögel und vieles mehr, schmetterlinge begleiten uns den ganzen tag - das erlebt man nur auf dem velo (oder zu fuss). Nachteil der nebenstrassen: wegweiser und ortstafeln nur in thai, wir übersehen den richtigen abzweiger aber das ziel erreichen wir mit umwegen trotzdem.

Wir fahren nordwärts, es wird wieder hügeliger, vermehrt fahren wir an grossen, meist goldenen buddas vorbei, die leute wirken gelassener und ruhiger. Es ist sonntag, viele leute, meist gruppenweise, mit musik, singend und tanzend, sind auf dem weg zu den tempel um so ihrem glauben oder religion ausdruck zu geben.
Unverhofft schiessen die hunde kläffend aus den büschen, man erschrickt, kriegt hühnerhaut in der grössten hitze. Die strasse wird schlecht, viele baustellen, der rote staub setzt sich überall fest, erinnerungen an indien werden wach.
Bei einen dorf sonnenschirme an der strasse, darunter lockere plastiksäcke mit wasser und etwas drin, wir halten an: schlangen als nahrungsmittel werden angeboten!

Wir sind in den bergen, die strasse wird steil, wir langsam, die zeit läuft uns davon. Wir versuchen autostop, da vorwiegend pick-up´s unterwegs sind, merken aber bald, dass ohne geld nichts läuft.
In phu-reua finden wir ein schönes, gepflegtes resort, die landschaft wie im französischen jura. Vorerst hügelig über ein plateau, ständig auf und ab, die aufstiege steil, der schwung der abfahrten reicht nicht immer aus um den nächsten hügel zu schaffen. Dann, auch vreni setzt den helm auf, eine rassige abfahrt nach loei.
Mit neuen ketten fahren wir an den mekong, irgendwie etwas besonderes dieser fluss, hier sehr breit, das wasser erdig braun. Wir finden in einem guest-house ein wunderschönes zimmer mit blick auf den fluss, machen pause, geniessen wie schon öfters eine massage.

Die nächsten drei tage fahren wir dem mekong entlang, dschungel mit all seinen geräuschen, viel bambus, dazwischen bananenplantagen, maisfelder in voller blüte, einfache dörfer, traumhaft schön.

In nong-khai die letzte nacht in thailand, wir fahren über die "freundschafts-brücke" und sind in laos.

Nun sind wir in vientiane, beschaffen die visa für vietnam, ruhen uns aus und geniessen den "französischen flair" dieser stadt.
Laos ist für uns transitland, unser ziel ist hanoi, wo wir mit marcel und nicole gemeinsam ferien verbringen werden, wir freuen uns sehr.

 

03.08.2010 . . . wir sind in Hanoi (Vietnam) . . .

Total gefahrene km:       14604
Höhenmeter total:          51426
Stunden im Sattel:             958

Es ist wieder rechtsverkehr, die umstellung einfach da keine komplizierten kreuzungen, einzig den rückspiegel suchen wir oft auf der falschen seite. Wir sind wieder einmal millionäre, für ein paar scheine thailändischer bath gabs ein stattliches bündel laotische kip.
In vientiane  sind wir "touris unter vielen". Wir geniessen wieder einmal brot, baguettes gibt es an jeder strassenecke. Auch die französische küche ist stark verbreitet, viele französchische strassennamen. Die beschaffung der visa für vietnam ist unproblematisch.

Heute geht es weiter, der erste richtige tag auf den strassen laos. Wir verlassen den mekong und fahren ins landesinnere, viele gänse, ziegen und kühe, es erinnert uns etwas an rumänien. Die dörfer sind mehr lockere siedlungen, die "häuser" meistens auf stelzen, material vorwiegend holz, bambus und schilf.
Die strassenqualität ist schlechter, sehr grober belag, seitwärts oft ausgefranst, ermüdend. Die wenigen autofahrer unsicher, vermehrt wieder die hupe, abzweigen ohne rücksicht auf die schwächeren, aber auch raser.
Wir vermissen die tankstellen mit den "amazon-cafe´s", wo es immer gute lemon-ice-tea´s gab, auch die 7-eleven läden gibt es nicht mehr.
In somsavad, nach ca 70km, finden wir das erste  "guest-house auf dem lande", von aussen sehr gepflegt, der schein trügt, kein lavabo, die dusche nur atrappe, ein kessel wasser als wc-spülung. Morgens früh, alles schläft noch, was wir gestern zu wenig wasser hatten, bekommen wir heute zuviel, es regnet in strömen, nach langer zeit wieder mal im poncho fahren! Nach der nudelsuppen-pause trocknet es ab, die temperatur angenehme 25grad.

Wir fahren auf der strasse no.13, sehr wenig verkehr, obschon es die hauptverbindung in den süden ist. Trotz hauptstrasse so nah bei der natur, viele reisfelder, die farben sehr intensiv, frisch gewaschen. In paksan machen wir ruhetag, neben dem hotel werden massagen angeboten, ueli will testen, kommt innert kürze zurück, die massage ist ein flop, es handelt sich um ein bordell.

Der monsun ist aktiv, jeden tag regnet es für eine gewisse zeit, neben der strasse werden die tümpel immer grösser, der sinn der stelzenhäuser wird klar. Wir haben den eindruck es gehe immer leicht aufwärts, die strasse wie auf einem damm, es wird kurvig, rechts und links dichter dschungel, die ausragenden baumriesen faszinieren uns, ebenso die vielfältigen "dschungeltöne".
Abseits der hauptstrasse, wir fahren über eine rote piste, kurven um die pfützen vom letzten regen, finden wir ein resort.
Am morgen (schon) wieder einen platten, diesmal das vorderrad bei vreni. Mit etwas verspätung geht´s los, im dorf luftkontrolle und nudelsuppe, auf grobem asphalt fahren wir richtung osten, angenehme temperatur. Wellenförmig mit schönen "schwungkurven" sanft aufwärts, die leute in den siedlungen winken, grüssen, die lachenden gesichter freuen uns. Oft klingt laute musik aus den hütten, die leute sitzen davor in gruppen am strassenrand, viele kleinkinder in hängematten.
Die strasse je länger je steiler, lange abschnitte mit 10% und mehr, zwischendurch ist schieben angesagt, wir sind echt in den bergen. Die wunderschöne natur aber entschädigt die strapazen, wir fahren durch dschungel pur.
Lastwagen stören die ruhe, voll mit aufgeschichteten käfigen, es jault und jammert, vollgestopft mit hunden, sie liegen kreuz und quer übereinander. Grässlicher anblick, wir sind schockiert.

Wir sind auf der passhöhe, bewundern die aussicht, dunkle wolken ziehen auf, die nächsten kilometer geht´s runter, kurz vor dem regen erreichen wir ein dorf mit guest-house.
Was erwartet uns heute? Die berge in grau, nebel, feucht,  es sieht nach herbsttag aus.
Am dorfrand bereits wieder steil, keine zeit zum "einfahren", viele lastwagen, baustellen.
Einer beladenen strassenzisterne mit anhänger wird ein pneutrax vorgespannt, alleine schafft sie die steigung nicht.
Nieselregen setzt ein, alles wird glitschig, zur abfahrt aber wieder trocken, sonnig.
Erfrischungspause, es geht nicht lange flach, über die nächsten hügel wellenförmig in die höhe.
Wir erreichen eine wunderschöne hochebene, fühlen uns in einer andern welt: viele reisfelder, dazwischen einzelne bäume, umramt mit steilen, dschungelbesetzten hügel, mittendurch die strasse. Wir halten an, schauen, staunen, immer wieder, wir lassen die eindrücke auf uns einwirken.
Ein schluchtartiges tal führt uns nach lak-sao, der letzten stadt vor der grenze, ruhetag. Ueli braucht neue sandalen, finden nichts, die asiatischen schuhgrössen hören bei 42 auf.

Heute fahren wir die letzten km in laos, der letzte pass vor der grenze. Es war eine kurze zeit in laos, sehr intensiv, streng, aber landschaftlich wunderschön.

Der grenzübergang problemlos, der ausreisestempel kostet pro person 10´000 kip, der einreisestempel für vietnam 1$. Der beamte sieht in meinem geldbeutel eine iranische banknote, will wissen was das ist, flipt fast aus als ich im den "grünen khomeini" schenke. Noch ein formular ausfüllen und dann geht´s abwärts. Die strasse ist sehr schlecht mit  sehr wenig verkehr, so haben wir genügend platz auf der schmalen strasse, suchen die ideale linie und kurven um die schlaglöcher.
In tau-son geht´s ins erste vietnamesische hotel.
Der erste eindruck von vietnam: die leute wirken sehr ruhig, zeigen interesse, verständigung ist schwierig, sie leben sehr einfach.
Die landschaft auf dieser seite des passes: viel dschungel, bäche und flüsse, bei den siedlungen nebst reis auch viel mais und gemüse, vorwiegend steinhäuser.
Das essen ist sehr einfach, nur strassenküchen, meist reis mit gemüse und ei, oder nudelsuppe, auf fleisch verzichten wir, angeboten werden vor allem innereien.
Die menschen kommen auf uns zu, reichen uns die hand, sprechen uns an. Wir sind erstaunt, denn ein händeschütteln haben wir sehr lange nicht mehr erlebt.

Wir erreichen das flachland, fahren auf der hauptstrasse, finden in hong-linh ein hotel, ruhetag. Auch hier markt wie üblich: alles offen auf der strasse in der grössten hitze, geflügel wird lebend verkauft, beim fleisch wird alles verwertet, leicht wird man hier vegetarier.
Mit einer banane im bauch fahren wir los, auf der hauptstrasse richtung hanoi, der verkehr ist enorm, die luftqualität wird schlechter (schmetterlinge, wo seid ihr geblieben?), viele moped- und velofahrer tragen masken.
Die durchfahrt durch vinh ist imposant: wir fahren im fluss mit hunderten von velos und mopeds von ampel zu ampel, man findet zeit zum hallo-sagen, die autos haben trotz der huperei für einmal keine chance zum vordrängen.
In dien-chau fahren wir nach langer zeit wieder mal ans meer. Es ist ebbe, nicht einladend zum baden. Imposant die vielen fischerboote, sie warten auf die flut um in den fluss zum hafen einfahren zu können. Am abend füllt sich der strand mit einheimischen, unzählige strand-(bier)-beizchen, zum essen seafood.
Bei wunderschönem sonnenaufgang mit kitschig rotem himmel fahren wir weiter, zurück auf die hauptstrasse, nach einer kurzen baquette-pause sind wir wieder mittendrinn, im morgenverkehrsstrudel.
Alles ist unterwegs: velos und mopeds vollbeladen mit tieren, gemüse, früchte und was sonst noch alles auf den markt muss, sogar ein sarg quer hinten auf einem moped, aber auch gruppen von schulkindern, schulbusse sieht man selten.

Die "berge" werden hier buchstäblich abgebaut, daher sehr viele lastwagen mit bruchsteinen und kies, dadurch alles im staub und dreck. Zwischendurch offene gebiete mit viel wasser, teils flüsse, teils lagunen und auch wieder viele reisfelder. Auch sieht man bei den siedlungen nebst den tempel häuffig kirchtürme.
Durch diese immer wiederkehrende landschaft nähern wir uns langsam hanoi, ca 35km vor der stadt machen wir nochmals station.
Beim packen der velos ein heftiger platzregen, mit etwas verspätung fahren wir los, endspurt nach hanoi. Wir fahren auf der autobahn, dunkle wolken, die ersten regentropfen. Bei einer brücke halten wir an, ziehen die ponchos über, es schüttet aus kübeln, innert kürze sind wir eingekreist von velo- und mopedfahrern, frei ist nur noch die überholspur, auf der die autos hupend vorbeirasen, die händler kommen über die leitplanken und verkaufen regenponchos.

Der regen lässt nach, wir fahren weiter, eingangs hanoi meldet sich der hunger, wir essen eine nudelsuppe. Es giesst wieder aus kübeln, die strassen werden langsam zum bach. Das wasser steigt und steigt, das gemüse einer marktfrau schwimmt davon. Öfters pannen auf der strasse, den mopeds fliesst das wasser in den auspuff.
Da keine sicht zur besserung fahren wir weiter, wir wollen ins zentrum. Wo viele autos und mopeds probleme haben finden die velos einen weg, mit viel kraft und gleichgewichtsgefühl schaffen wir es durch die wassermassen. Dank dem wasser ist der verkehr langsam geworden, gut finden wir das zentrum und das uns empfolene guesthouse.

Wir gehen auf entdeckungsreise, es hat sehr viele boutiquen und galerien, die häuser sehr schmal dafür hoch, die trottoirs überstellt mit mopeds, viele alte bäume, die stadt wirkt grün. Der verkehr ist enorm, die mopeds drängen sich durch die gassen, rotlicht wird kaum beachtet. Das überqueren der strassen wird zum abenteuer, man muss einfach langsam gehen und hoffen, dass man "umkurvt" wird.

Lange schon machen wir uns gedanken über unsere weiterreise, x-mal studieren wir klimatabellen. Weiter nordwärts nach china bringt uns in den winter - und was dann? Südwärts über südvietnam, kambodscha zurück nach thailand, malaysia richtung indonesien und australien - reizt uns irgendwie nicht. So bleibt eigentlich nur noch ein "kontinentwechsel" nach nordamerika, die west-coast hinunter nach kalifornien und mexiko. Die jahreszeit ideal, wir sind dann im winter in zentralamerika, könnten somit auch die baja-california befahren.

Wir buchen tickets nach seattle, wechseln in ein anderes hotel mit "gratis-einlagerung" unseres gepäcks und verpacken in einem bicycle-shop unsere velos.

Es ist der 23. Juli, rechtzeitig sind wir am flughafen und können nicole und marcel in die arme schliessen, schön so ein wiedersehen nach fast 15 monaten.
Bei einem bier verplanen wir die gemeinsamen 10 tage.
Nach zwei tagen hanoi geht´s mit nachtzug und bus  nach sapa zum trekking in die berge. Hier im nordwesten gibt es etliche bergstämme, etnische minderheiten, sie unterscheiden sich insbesondere durch die verschiedenen kopfbedeckungen.
In begleitung einheimischer frauen und mädchen in ihren traditionellen kleidern, starten wir zur ersten "schlamm-tour" durch die reisfelder mit etlichen rutschpartien, dann grosses gerangel, denn jede "begleiterin" will uns handarbeiten verkaufen.
Die landschaft hier ist wunderschön, wie grosse treppenstufen reihen sich die reisterrassen aneinander, jede noch so kleine ecke wird ausgenützt, wo es zu steil ist wird mais angebaut. Regen und nebelfetzen geben eine besondere note, es passt irgendwie zur landschaft.
Übernachtung in einer home-stay mit sehr gutem "vietnam-food".
Der nächste tag im gleichen stil, richtiges "dräcking", wieder in begleitung der frauen, es wird ein "schützling" ausgewählt, dem dann immer wieder hilfreich die hand angeboten wird, in der hoffnung, dass sie später als dank etwas verkaufen können.
Am dritten tag dann wanderung nach cat-cat auf trockenem weg und ohne "begleitung", dafür reiht sich boutique an boutique, viele kinder die das wort "bonbon" bestens beherschen.

Zurück nach hanoi mit dem nachtzug, weiter per bus nach halong-city auf die dschunke, die für die nächste nacht unser schwimmendes hotel sein wird. Wir kreuzen durch unzählige inseln, einzigartig,  besuchen eine grosse tropfsteinhöle, machen halt bei einem schwimmenden fischerdorf.
In einem kleinen boot geht´s durch ein "loch im felsen" in eine imposante bucht, umramt von felswänden, vom boot aus geniessen wir ein bad, nach langer zeit wieder einmal schwimmen im meer.

Auf cat-ba-island geniessen wir zwei tage am strand, klein aber schön, einzig die wellen sind oft etwas (zu) gross.

Zurück in hanoi nehmen wir´s gemütlich, geniessen nochmals das bunte treiben, bald gehen die gemeinsamen ferien zu ende.
Für uns ein sehr schöner abschluss des "asien-trips", der faszinierend aber nicht immer einfach war.

Was erwartet uns in amerika?. . . wir sind gespannt!

 

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