04.12.2010 . . . wir sind in Queretaro, (Mexico)  . . .

Total gefahrene km:       19339
Höhenmeter total:           81884
Stunden im Sattel:           1252

 Wir verlassen loreto, fahren zurück auf die "mex 1". Die strecken durch die "giganta" sind lang, so haben wir uns auf wüstencamping vorbereitet. Zuerst hügelig dem meer entlang, beim letzten dorf eine cola und ergänzen des wasservorrates, suchen an der beach eine campingmöglichkeit. Leider ungeeignet, so beschliessen wir am späteren nachmittag die "giganta" noch in angriff zu nehmen.
Bald schon wird´s happig, die strasse schlängelt sich gleichmässig in die höhe, die temperatur angenehm, auch der verkehr wieder sehr rücksichtsvoll.

Es dämmert bereits, wir erreichen ein hochplateau, finden einen kiesweg zu einer kapelle, noch ein paar meter weiter, ein schöner platz zwischen kakteen und büschen finden wir für die nacht ideal.
Wir kochen, es gibt nudelsuppe, sehr praktisch, nur mit heissem wasser übergiessen, kurz warten und fertig. Im letzten abendrot schauen wir noch den hasen zu, es wird dunkel und wir liegen wieder unter einem prächtigen sternenhimmel.
Morgens um drei verfährt sich ein auto, kurvt kurz herum und verzieht sich wieder. Mit unzähligen "sternschuppen" finden wir den schlafen wieder, bis die sonne die berge beleuchtet, wunderbar rot.

Zurück auf die strasse, wir durchfahren weiter die hügelige hochebene, ein paar baustellen, gearbeitet wird vor allem an den seitlichen wasserrinnen. Plötzlich haben wir die letzte steigung hinter uns, vor uns eine schnurgerade, leicht abfallende strasse in die staubige "unendlichkeit". Der wind mit uns, die km rauschen, der sand wirbelt um uns, wir trocknen langsam aber sicher aus, trinken sehr viel, aber der durst kommt sehr rasch zurück, wc-halt brauchen wir keine mehr.

In ciudad-insurgentes finden wir ein hotel, geniessen die dusche und trinken und trinken und.....ein "panasch" nach dem andern!

Wir starten zur kurzetappe nach ciudad-constitution, einer grösseren stadt mit internet und supermarkt. Zuerst noch ein paar meter in der richtung wie gestern, dann eine verzweigung, rechtwinklig, wir gehen links richtung süden. Die strasse vier-spurig, schnurgerade in der staubigen ebene, zwischendurch ackerbau, der mais steht kräftig in der wüstenlandschaft, riesige bewässerungsanlagen, das fahren eher langweilig, es ist heiss und windstill. 

Eigentlich suchen wir den campingplatz, finden ihn nicht, dafür aber wieder ein günstiges hotel, etwas lärmig, direkt an der strasse.

Wieder steht eine lange strecke ohne stadt bevor, der endspurt nach la paz. Schnurgerade führt die strasse hinaus ins nichts, nach ca 1km fahren wir noch am camping vorbei, den wir gestern gesucht haben. Wieder viele kakteen und je länger je mehr vados, auch sehen wir in der ferne wieder tafelberge.
Bei einer rast treffen wir idilio aus portugal, mit dem fahrrad unterwegs nach südamerika, kurz etwas "radler-latein", dann fährt er uns davon.
Nach ca 85km ein restaurant, rancho rosita, neben dem haus dürfen wir campieren, die beiden knaben vom wirt weichen nicht mehr von uns, sehr aufgestellte kinder, mit mimik und wortspiel können wir uns amüsieren.
Mit mexikanischer musik schlafen wir ein, mit den ersten sonnenstrahlen gehts weiter. Im restaurant ist noch alles ruhig, ausser den tieren, pferde, ziegen, schweine, hunde, katzen und hühner schauen uns beim packen zu.

Landschaft wie gestern, die bodenwellen werden immer grösser, viel staub, langsam nähern wir uns den tafelbergen, die strasse schlängelt sich durch die hügel. Wir treffen auf eine beiz, in dieser gegend sehr rar, es ist schon spät und wir sind froh, dass uns ein truck das letzte stück nach la paz mitnimmt.

Wir geniessen etwas ruhe, bummeln auf der promenade dem meer entlang, lavanderia ist angesagt, internet, und in der posada können wir wiedermal selber kochen.
Hier in la paz haben die kleidergeschäfte auf winter umgestellt, viele wollsachen, mäntel, faserpelz, stiefel und winterschuhe, eine riesige palette, beim anblick wird uns noch wärmer als wir sonst schon haben, mittags weit über 30grad. Am abend wenn die sonne untergeht trifft man die einheimischen in jeans, stiefeln und warmen jacken - wir immer noch in kurzarm finden es endlich etwas angenehmer.

Wir fahren zum fährhafen, in der nahe gelegenen beach nochmals eine nacht unter freiem himmel, nochmals kakteen am horizont, einfach schön. Wir verlassen die baja california, die wir lieb gewonnen haben.

Pünktlich um 17uhr stehen wir an der fähre, treffen anita und andreas wieder, zusammen haben wir eine gemütliche überfahrt. Wir beschliessen in mazatlan gemeinsam einen ruhetag zu machen, bevor sich unsere wege wieder trennen.

Unser erster tag auf dem "festland". Nach villa union gehen wir auf die cuota, gebührenpflichtige autobahn, mit veloverbot, sind aber toleriert, müssen bei der zahlstelle einfach die lichtschranke umfahren, die polizei ist dabei behilflich.
Das fahren ist sehr angenehm, guter seitenstreifen, hügelig, die landschaft grün mit bäumen und sträucher, dazwischen viel ackerbau, tomaten, bohnen, mais, und immer wieder agavenfelder, mit ihrer blau-grünen farbe geben sie der landschaft eine besondere note. Aus dem strunck dieser pflanze gibts tequilla, ein schnaps den auch wir des öftern geniessen!

Nach ca 75km kommen wir zur ersten ausfahrt, in el rosario finden wir nach durchfragen ein hotel (wo wir sogar um den preis feilschen können!). Wir fahren zurück auf die quota, bei der zahlstelle wird wieder freundlich durchgewunken. Der nachteil der quota sind die langen strecken zwischen den ausfahrten.
Sonnenschirme tauchen auf, wir freuen uns auf ein kühles getränk, leider vorerst nichts, verkauft werden getrocknete shrimps aus den naheliegenden lagunen, die trucker machen regen gebrauch davon, der pannenstreifen wird zum marktplatz. Einer der händler hat eine kühlbox dabei, so kommen wir doch noch zum genuss einer kalten cola.

Heute sind es gar 95km zur nächsten ausfahrt, treffen unterwegs aber immer wieder einheimische radfahrer, die dann irgendwie verschwinden, also muss es doch noch irgendwelche siedlungen geben.
Langsam gehts vom "sumpf" wieder in die hügel, eine ausfahrt führt in ein dorf mit bollenstein-strassen der übelsten sorte, das einzige hotel das wir finden ist "indien-standard niedrigster kategorie", direkt am dorfplatz, von aussen dröhnt eine musicbox, innen neben unserer tür (nicht schliessbar), der allgemein-fernseher, ein chaos für die ohren, auch kommen unsere seidenschlafsäcke wieder mal zum einsatz.

Die weiterfahrt nach tepic ist happig, wir fahren durch die ausläufer der sierra madre, mit 1200höhenmeter, 60km, teilweise böenartigem gegenwind finden wir erst bei dämmerung eine unterkunft.
Pause ist angesagt, auch ist bald der "20. November", das grosse fest in ganz mexico, 100 jahre revolution wird gefeiert, das "centenario". Grosser festumzug in der altstadt, wir bummeln durch die strassen und schauen dem bunten treiben zu.

Es geht weiter in die berge, wir entschliessen uns für die nächste etappe den bus zu nehmen, die landschaft sehr schön, grün, nadelbäume, oft fahren wir an der flanke von buckligen, zerklüfteten bergenzügen entlang, in guadalajara zeigt der höhenmesser weitere 2500höhenmeter an. Wir stehen im busterminal in der stinkigen luft, möchten eigentlich ins zentrum fahren. Ein taxifahrer erklärt uns den weg, für ihn alles easy, nur 15km. Wir starten, aber die lust ins zentrum schwindet in diesem verkehrschaos sehr schnell. Wir sichten ein motel, fragen nach, und sind um eine erfahrung reicher: "stundenhotels" in mexico kann man nur für 6- oder 8std belegen!
Auf gut glück fahren wir in eine nebenstrasse, "centro" angeschrieben, und landen statt im zentrum von guadalajara in dem von tlaquepaque. Und das war gut so! Fussgängerzone, wunderschöne gassen mit arkaden, orangenbäume mit früchten, viele brunnen, viel grün. Galerien, immer wieder broncefiguren, bänke zum ausruhen - für das auge eine freude. Und das schöne: wir finden ein hotel im gleichen stil, etwas zwischen alt und moderner kunst, schlafen in einem eisernen himmelbett, fenster mit farbigen "butzenscheiben", da bleiben wir gerne ein paar tage.

Wir schlendern durch die stadt, entdecken immer neue gassen, neue galerien, viele boutiquen, wir geniessen es. Die stadt ist sehr sauber, und neu für uns: die ständige präsenz der "polizei mit fahrrad"!

Relativ gut finden wir den weg auf die quota, wieder winkende polizei, wieder ungewiss wie weit es heute gehen wird. Ausfahrt nach ocotlan, wieder sind es ca 80km mit über 700höhenmeter.

Heute fahren wir eine kurzetappe, wir benützen die "libre", die gewönlichen hauptstrassen mexicos. Der seitenstreifen oft etwas dürftig, der asphalt rau, viel verkehr aber es wird auf uns erstaunlich viel rücksicht genommen. Vorteile der "libre": tankstellen jeweils mit lädeli, öfters dörfer und städte, wir können kürzere etappen fahren, oft finden wir bereits bei den ortseinfahrten eine übernachtungsmöglichkeit, brauchen so nicht ins centro zu fahren.

Wir sind in queretaro, wieder ein sehr schönes historisches zentrum, geschützt als "unesco-weltkulturerbe". Wir finden ein hotel mitten im zentrum, wieder mit stil, änlich wie schon in tlaquepaque. Das zentrum hier ist sehr gross, viele kirchen, zahlreiche parks, weihnächtlich geschmückt mit vielen lichtern, weihnachtsbäumen und lebensgrossen krippendarstellungen. Etwas besonderes: auch die hölle mit dem teufel ist vertreten!
Wir schlendern durch die schönen gassen, es ist sehr sauber, putzequipen sind rund um die uhr im einsatz. Die stadt lebt, abends sind die parks voller leute, immer wieder anlässe, musik, tanz, wir landen mal in einem hinterhof mit "blues vom feinsten", immer alles gratis!

Wir sind ca 1800m über meer, extrem sind hier die temperaturen: tagsüber sehr warm, kurzarm- und sandalenwetter, abends dann kalt, brauchen faserpelz und warme socken, aber täglich herrlicher sonnenschein.

Wir benutzen diesen schönen ort um wiedermal richtig auszuspannen.


Liebe freunde, verwandte, bekannte und unbekannte,

Alles ist so weihnächtlich hier -  es ist uns ein bedürfnis euch allen, die ihr uns immer wieder auf unserer web-site besucht, eine ganz schöne und besinnliche weihnachtszeit zu wünschen.
 

 

03.01.2011 . . . wir sind in Villahermosa, (Mexico)  . . .

Total gefahrene km:        20121
Höhenmeter total:           84987
Stunden im Sattel:            1300

Qeretaro gefällt uns sehr gut, wir verlängern unseren aufenthalt um ein paar tage.
Wir starten richtung mexico-city, fahren auf der "quota". Auf der gegenseite plötzlich viele radfahrer, alle in gleicher kleidung, die velos mit blumen geschmückt, keine rennfahrer, es sieht nach einer demo aus. Sie haben freude an uns, einzelne halten an, winken uns zu, leider sind die rasenden autos zwischen uns.
In san-juan-del-rio verlassen wir die autobahn, bereits ist die nähe zur hauptstadt deutlich spürbar, die verkehrsdichte nimmt rasant zu. Viel industrie, die sonne wird durch den smog verschleiert, die luft reizt zum husten.
Wir beschliessen mit dem bus nach "ciudad del mexico" zu fahren (für die einheimischen heisst die stadt einfach "mexico", auch die wegweiser sind so angeschrieben). Wir fahren ins terminal northe, finden dort eine suite in einem günstigen hotel.
Per u-bahn fahren wir ins zentrum, werden von einheimeschen betreut, sie führen uns beim umsteigen durchs gewirr, im kern der stadt werden wir sogar noch zum kaffee eingeladen.
Die mexicanos sind übrigens immer sehr freundlich, lebenslustig und hilfsbereit (aber nicht immer zuverlässig in den aussagen!), die musik ist teil ihres lebens.

Wir sind beeindruckt von der grösse der historischen bauten, besuchen die kathedrale, sie ist wirklich sehenswert. Auch die schier endlosen, prunkvollen fassadenreihen in den einkaufsstrassen faszinieren uns.

Der clou: auf dem zocalo vor der kathedrale vergnügen sich gross und klein, schlittschuhlaufen auf einer kunsteisbahn, schneetöff-fahren (auf schnee!), neben dem weihnachtsbaum bauen die kleinsten schneemänner, wirklich etwas "winter" bei sommerwetter.

Eigentlich planten wir einen ausflug per bus, aber in der stadt gefällt es uns so gut, dass wir noch einen weiteren tag dort verbringen, auch wollen wir nochmals "skypen".
In der u-bahn finden wir uns nun problemlos selber zurecht, es ist faszinierend den fliegenden händler zuzuschauen, man kriegt alles, von den "seifenblasen" für die kinder bis zur zahnbürste, alles im dichten gedränge.

Wir stehen wieder am busterminal, wir wollen per bus zur stadt raus, mexico-city ist ja eine der grössten städte der welt, nichts für uns mit den velos. Vor drei tagen alles locker, jetzt sicherheitskontrollen wie auf einem flughafen. Alles muss durch den scanner, unser gepäck gibt alarm, wir müssen zur nachkontrolle. Wir zeigen unsere tickets, nur noch zehn minuten bis zur abfahrt, wir haben glück, die polizei verzichtet auf einen "detail-check" und winkt uns durch. Vor zwei tagen gab´s anschläge auf zwei busse, total ausgebrannt. Selbst beim einsteigen nochmals checks, wir werden abgetastet, das "handgepäck" wird durchsucht.

Die autobusse sind das wichtigste verkehrsmittel in mexico, die eisenbahn befördert keine personen mehr, (ausser die nostalgiezüge "los mochis - chihuahua" und dem "tequilla-express" bei guadalajara), die busse fahren fast jederzeit überall hin.

Mit etwas verspätung fahren wir los richtung puebla, unterwegs sehen wir den "popocatepetl", einer der höchsten vulkane, aktiv, eine rauchfahne aus dem schneebedeckten krater. Leider wieder smog und dunst in puebla, der "hausberg" ist von dort aus kaum zu sehen.

Wir finden das zentrum, wieder sehr schön, viele arkaden und gepflegte gassen laden zum bummeln ein. Mexico hat wirklich viele sehr schöne städte, die meisten aus der "kolonialzeit", mit zahlreichen schönen kirchen, innen meist schlicht und einfach. Immer wieder auch parks und alleen mit alten baumbeständen, jede stadt hat einen "zocalo", der treffpunkt für jung und alt.
Mexico hat aber noch ein weiteres "kulturgut": der altehrwürdige "vw-käfer", er ist allgegenwärtig, selbst als taxi ist er im einsatz, auch dem alten vw-bus begegnet man häuffig.

Die nacht ist kalt (ca 4°C), das zimmer wie immer ohne heizung, wie schon oft brauchen wir unsere decken. Der verkehr ist schon recht dicht,viele ampeln und bushaltestellen, ein ewiges anhalten und losfahren.
Die strasse ist schlecht, zweispurig ohne seitenstreifen, oft fehlende schachtdeckel, es ist sehr ermüdend. Wir sind froh, nach ca 60km heil in tecamacalon anzukommen. Infolge der dauernden konzentration auf verkehr und strasse bekommen wir von der landschaft nicht viel mit.
Wir finden ein zimmer in einer absteige, es braucht aber einiges, bis wir "über nacht" bleiben dürfen.
Im internet können wir deutsch sprechen, der besitzer arbeitete bei der naheliegenden "vw-mexico". Auf die frage nach der besten strasse zur weiterfahrt rät er uns die autobahn, sie sei gefährlich, die "libre" sei aber zudem schlecht.
Wir suchen eine beiz, möchten "international" essen, in der ersten ist die musik wahnsinnig laut, die ohren brummen, ein gespräch unmöglich, die zweite hat geschlossene gesellschaft. Gehen halt trotzdem in ein mex-beizchen, beim durchstöbern der spanischen menukarte kriegen wir hilfe, wieder auf deutsch: gloria ist mexicanerin, mit einem schweizer  verheiratet und lebt seit vier jahren in basel. Wir geniessen es, wiedereinmal auf deutsch zu plaudern.

Wir entscheiden uns für die autobahn, doch erst mal 10km schlechter, zweispuriger zubringer, wieder mit starkem verkehr, die strasse ist gezeichnet von den vielen schweren lastwagen.
Bei einer tankstelle einen kaffeehalt, dann geht´s los auf die autobahn. Die strasse gut mit feinem belag, aber nicht so der pannenstreifen: eine art aufgeklebter grober split, viele löcher, ein geholper, zwischen fahrbahn und pannenstreifen ein aufgefräster "schüttelstreifen", eine rechte herausforderung, das winken aus den trucks ist ein kleiner trost.
Auf 2300m über meer, in esperanza, haben wir das tagesziel erreicht. Der blick aus dem hotelzimmer: der 5747m hohe vulkan "orizaba" mit seiner schneekuppe, aber ohne rauch. Die wirtin in einem kleinen beizchen, sie spricht etwas englisch, erklärt uns, dass viele alpinisten aus aller welt nach esperanza kämen um den orizaba zu besteigen.

Zurück auf die quota, bei der tankstelle noch luftkontrolle, da vreni gestern einen platten hatte. Beim start ist auch ueli´s hinterrad platt, wieder abpacken und schlauchwechsel.
Weiter geht´s auf dem "abfall-pannenstreifen", keine stunde, wieder ist ueli´s hinterreifen platt! Nun kommt nebst neuem schlauch auch der reservereifen zum einsatz, denn offensichtlich ist beim alten pneu der pannenschutz ungenügend.
Dann geht´s abwärts. Schon bald ist die überholspur gesperrt, stützmauern werden gebaut. Wir dürfen die linke spur benutzen, gut für uns, denn so haben wir einigermassen freie fahrt, müssen manchmal baumaschinen umkurven, aber die abfahrt ist sicherer als auf dem pannenstreifen. So erreichen wir rasch orizaba, es ist deutlich wärmer, haben 1200 höhenmeter verloren, sind gut durchgeschüttelt, beschliessen zu bleiben.

Heute ist der 18. Dezember: wir sind grosseltern geworden! Tim, der sohn von andreas und simone, hat das licht der welt erblickt, wir sind glücklich, dass es allen gut geht, wir werden auf die kleine familie anstossen.
Wir finden ein italienisches restaurant, es gibt spaghetti aber keinen wein. Für den wirt ist es kein problem, wir kaufen im nahegelegenen lädeli einen "padre-kino", offerieren dem wirt auch ein glas und stossen auf "tim" an.

Die pechsträne mit den platten setzt sich fort, diesmal trifft es wieder vreni´s hinterrad, auch hier wechseln wir nebst dem schlauch nun auch den reifen.

Über cordoba fahren wir weiter runter ins flachland. Wir fahren auf der "libre", sind dadurch näher an der natur, es wird grüner, tropischer, fahren an bananenplantagen vorbei, auch gibt es wieder bambus und palmen, viele blumen.

Unser ziel heute ist terra-blanca, wir sind im flachland, trotzdem geht es auf und ab, viele bodenwellen, es erinnert uns etwas an indien.
Zuckerrohr wird geerntet, es begegnen uns viele vollbeladene lastwagen, viele kleine siedlungen, einzelne "ranchos", als ersatz der hausnummer gibt es einfach die angabe von strassenkilometer.
Wieder die verschiedensten tiere am strassenrand angepflockt, pferde, esel, kühe und ziegen, wieder freilebende hühner, viele blühende büsche, wenn man über die hügelige ebene schaut - ein kräftiges "tropisches" grün.

Weihnachten verbringen wir in tuxtepec, hofften auf ein schönes städtchen. Dem ist leider nicht so, es ist schmutzig, ungepflegt, sehr wenig weihnachtsstimmung, eher trostlos.
Wir finden nicht mal eine kerze  zu unserem weihnächtlichen picnic, trotzdem geniessen wir es in unserem grossen, hellen zimmer.

Seit langem wieder mal regen, die temperatur zum radeln angenehm, die strasse die uns angegeben wurde führt durch schöne landschaft und kleine dörfer, ist aber miserabel, schlagloch reiht sich an schlagloch. Auf der hauptstrasse wird es besser, aber immer noch schmal, ein auge im rückspiegel, das andere voraus, wieder ist volle konzentration gefragt.

Ananasplantagen haben das zuckerrohr abgelöst, immer wieder strassenverkäufer mit frischgepresstem ananassaft, er ist sehr lecker. Da immer wieder regen, dazu "dreckspritzer" der lastwagen - in loma-bonita haben wir genug für heute.

Neujahr wollen wir in villahermosa verbringen, noch ein paar tagesreisen, wir schaffen es!
Der stadtkern gefällt uns, wieder arkaden, viele bäume, aber nicht mehr eine der schönen kolonialstädte, sehr viel industrie in den vororten.

Internet. Wir freuen uns über all die guten wünsche, hier ein "dankeschön" an alle.
Eines aber ist speziell: die autorin unseres leitspruches "träume" schreibt in unser gästebuch! Wir sind hocherfreut, vielen dank petra grabau. Sie hat eine wunderbare website, schaut doch mal rein auf  
www.petras-point.de , es lohnt sich!

Silvester. Gedanklich schweifen wir zurück ins verflossene jahr - und sind zufrieden - wir freuen uns auf´s 2011!

 

06.02.2011 . . . wir sind in Chetumal, (Mexico) . . .

Total gefahrene km:       21501
Höhenmeter total:          87342
Stunden im Sattel:           1385

Villahermosa, der rückblick der medien auf´s letzte jahr sieht nicht erfreulich aus: 12´000 tote im "krieg" der drogenkartelle. Wir können uns das kaum vorstellen, wir haben so viele herzliche begegnungen mit freundlichen, hilfsbereiten menschen!

Die flussbrücke zur ausfahrt aus der stadt finden wir gut, die strasse 4-spurig, getrennt durch betonelemente, daher viele gefährliche ein- und ausfahrten bei den "wendestellen". Schon bald fahren wir wieder "über land", viele kuh- und pferdeherden, weidegebiet mit vielen bäumen und kleinen wäldern, sehr schön.
Wir fahren von macuspana richtung palenque, für einen tag zu weit, wir planen einen "zwischenstop" in agua-blanca. Beim abzweiger machen wir halt, stärken uns mit enchilladas. Nach langer zeit treffen wir hier wieder einmal radfahrer, diana, zilvinas und kastutis aus littauen. Auch sie machen pause, "radler-gequatsch", sie geben uns tips zur übernachtung in palenque, wir verabreden uns für morgen.

Statt 4km nach wegweiser sind es 8km, die strasse immer schlechter, tropisch feucht, am ende der strasse ein naturpark bzw. ein "dschungel-picnic-platz" mit kleinem restaurant, eintritt 15 pesos. Nach einem kühlen bier gehen wir auf entdeckungsreise, dschungelpfad zum wasserfall, weiter zu einer grotte, haben leider kein licht dabei. Imposant ist der fluss, er kommt aus einer andern grotte, offensichtlich eine grosse quelle. Die ganze anlage sehr schön angelegt, hat aber mal bessere zeiten gesehen, jetzt verlottert alles.
Die köchin des restaurants hat bereits feierabend, wir müssen selber kochen (gut haben wir immer etwas vorrat dabei), auf der terrasse dürfen wir unser nachtlager einrichten, werden bewacht vom "nachtwächter" in der hängematte.

95km werden es bis palenque, wir finden "maya-bell", den campingplatz kurz vor den ruinen, die radler aus littauen begrüssen uns mit einem kühlen bier. Es ist ein guter ort, gutes restaurant (die spaghetti ausgezeichnet), am abend live-musik für jung und alt.

Wir sind im dschungel, es blüht, am abend glühwürmchen wie sternschuppen auf der zeltwiese, am morgen wecken uns statt hähne die brüllaffen.

Es gibt ein "schweizertreffen": maia und hans mit ihrem "womo", sie haben sich vor drei jahren aus luzern verabschiedet, arthur aus basel, unterwegs mit dem camper nach norden, zwei aargauer, mit ihrem bus auf der "panamericana" richtung südamerika. Wir geniessen es, wieder einmal auf "schwitzerdütsch" über gott und die welt zu plaudern.

Wir besuchen die ruinen, eindrüchlich was die mayas zu ihrer zeit geschaffen haben, eindrücklich aber auch wie der dschungel teilweise wieder besitz ergreift.
Es gefällt uns gut, wir bleiben ein paar tage.

Heute wollen wir weiter, kommen fast nicht weg, es gibt noch "königskuchen", spediert von einem schweiz-mexico-paar, sie, mexicanerin, zeigt ihrem partner ihr land.
Zurück in die stadt, luftkontrolle, vorrat ergänzen, und weiter geht´s, die ersten 30km wie wir gekommen sind.
Wir fahren nach osten, richtung campeche, die ersten km haben noch "senkrechte kurven", dann wird es flach. Die landschaft ändert sich stark, nebst den weiden mit kühen und pferden vermehrt sumpfgebiete, ein vogelparadies. Wir sehen viele tiere: leguane, schlangen, ameisenbären und zahlreiche frösche. In einem waldstück wird´s ungemütlich, die nähe der brüllaffen löst bei uns ein "schaudern" aus, wir geben gas.
Es wird finster, gewitterwolken auf der einen seite, regenbogen vor uns, die ersten tropfen. Bei einem farmhaus mit vordach können wir unterstellen, zusammen mit hühner, truten und einem papagei lassen wir den gewitterregen vorbeiziehen.

In el-aquatal finden wir ein zimmer, aber nur dank fragen, angeschrieben ist nichts. Pit aus belgien, unterwegs nach südamerika, "findet" hier ebenfalls unterkunft. Über die aufgeweichte naturstrasse finden wir die dorfbeiz, pit gesellt sich zu uns, wieder ist zeit zum radler-klatsch. Pit ist journalist, abends schreibt er ein buch über den angeblich bevorstehenden weltuntergang. Da er in der gegenrichtung fährt, geben wir uns gegenseitig informationen über die weiterreise.

Der morgen ist regnerisch, wir fahren im poncho, böiger wind macht uns zu schaffen, zum glück hat die strasse einen breiten seitenstreifen. Nach ca 25km hört der regen auf, den starken gegenwind aber haben wir den ganzen tag.
Bis nach escarcega bleibt das wetter bewölkt, angenehme temperatur, es ist trocken aber die wolken spielen verückt.
Viele lockere siedlungen und grosse ranchos, weiden mit grossen herden, auch viele schafe. Häuffig sehen wir angepflockte pferde der arbeiter am strassenrand.

Dann in escarcega: wir sind pleite, fragen im hotel nach dem nächsten atm, finden ihn, beziehen wie üblich 6000pesos (ca 500SFr), bezahlen das hotel.
Der nächste tag. Zurück nach dem einkaufen und internet macht der portier den hinweis, wir sollen unser gepäck checken. Wir werden stutzig. Alles vorhanden, einzig vrenis handtasche liegt geöffnet auf dem bett. Wir checken das geld: 2x 500er scheine fehlen. Wir melden uns, der manager erscheint, er ruft die polizei, die zwei zimmerjungen werden durch die resolute "chefin" bearbeitet. Einer der beiden jungs gibt vreni plötzlich einen 500er schein, etwas später rückt auch der zweite einen 500er heraus. Offensichtlich kriegten sie wegen der inzwischen angerückten polizei kalte füsse, auf eine anzeige verzichten wir.
Lehre für uns: frage nie in anwesenheit von hotel-personal nach einem atm!

Die strasse ist flach, es läuft uns gut, bereits um die mittagszeit kurven wir ins zentrum von merida. Die preise sind eher hoch, aber die erfahrung zeigt, dass sich etwas geduld lohnt: wir finden in einem gepflegten guesthous (casa alvarez) ein schmuckes zimmer mit kochgelegenheit (welche wir auch nutzen), bloss etwa 500m vom zogalo entfernt.
Wir treffen sophia und steven, auch radler, sie machen wegen gesundheitlicher probleme hier etwas pause, sie sind in der gegenrichtung unterwegs und können uns einige tips geben.

Auf guter strasse, leider mit gegenwind, fahren wir richtung valladolid. Dank breitem seitenstreifen können wir "windschattenfahren", vreni schätzt es. Nach ca 70km in kantunil erhoffen wir uns eine unterkunft, leider nichts, so müssen wir, wenn wir nicht draussen übernachten wollen, einen abstecher nach izamal machen.
Dunkle wolken ziehen auf, wir nehmen die 20km noch in kauf. Wir fahren richtung osten durch abgelegene dörfer, viele mauern aus aufgeschichteten steinen, in den dörfern sind sie weiss angemalt, gibt ein besonderes bild.
Der abstecher hat sich gelohnt, izamal ist ein kleines, schönes städtchen, die häuser im zentrum einheitlich gelb-weiss. Als taxis verkehren auch "ross und wagen", auch wir geniessen mal eine kutschenfahrt.

Es gibt zwei möglichkeiten zum weiterkommen: zurück auf die "mex 180" oder die nebenstrassen. Wir entscheiden uns für die nebenstrassen, wenig verkehr, schöne natur, blühende strassenränder, die strassenqualität aber nicht besonders. Auffallend: vor und nach den dörfern wird der ganze "güsel" einfach in den strassengraben gekippt, oft stinkt es grässlich.
Wir zweigen ab richtung "chichen-itza". Sofort alles touristisch, souvenierläden, hotelbunker, resortanlagen.... für uns ist alles nicht mehr natürlich. Wir bevorzugen die ruinen in wilder natur, wie wir sie schon oft gesehen haben, wir brauchen die "touri-attraktionen" nicht, welche der lonely-planet als ein "muss" vorschreibt, uns zieht es gleich weiter nach valladolid.

In valladolid sind die häuser wieder vielfarbig, schöner zogalo, erst ab 18 uhr ist auch hier wieder "etwas los", die händler und strassenküchen nehmen ihren betrieb auf, es kommt leben in die strassen.

Die strasse nach coba ist gut, meist schnurgerade, wir sehen viele mexicanos am holzen im buschwald, sie sind unterwegs mit ihren "drei-rädern", welche als transportmittel für alles benutzt werden, sogar als taxi sind sie im einsatz. Die ruinen von coba sind bereits geschlossen, so bummeln wir dem see entlang, in der abenddämmerung entdecken wir ein krokodil (da verzichten wir gerne auf ein abendbad!). Bald schon ist der tag zu ende.

Nun sind wir gespannt auf tulum und das meer. Tulum liegt nicht direkt am meer, so kurven wir an den playas der küste entlang und suchen die campingplätze zwischen den (teuren) hotelanlagen. Wir sind endtäuscht, meist einfach zeltmöglichkeit bei einer strandbeiz direkt im sand, sanitäre einrichtungen sehr schlecht, aussicht und strand aber wunderschön, dementsprechend die preise.
Wir fahren zurück in die stadt und finden in einem guesthouse eine uns passende "cabana" mit gemeinschaftsküche und allem was man so braucht.

Da wir unsere "lauf-muskeln" etwas vernachlässigt haben, wandern wir zu den ruinen. Schön angelegt in einem park am meer, alles eingezäut, so haben aber wenigstens die leguane und sonstiges getier ihre ruhe vor den (sehr) vielen touristen.
Weiter dem wunderbaren weissen strand entlang, das meer in allen variationen von blau (aber relativ kalt), - nach über 5std sind wir müde aber zufrieden zurück in der stadt.

Wenn man von coba kommend in tulum einfährt gibt es für uns zwei möglichkeiten: nach links richtung cancun und dann ein flug nach marokko oder südspanien, - oder nach rechts, richtung chetumal und weiter nach belize, guatemala und ......

Nach langem hin und her entscheiden wir uns für rechts, denn südeuropa ist noch zu kalt, und es gibt, gemäss internet, viele regentage. Auch ist es unmöglich einen sinnvollen flug (ohne grosse umwege) nach marokko zu finden.

So nehmen wir die letzten ca 250km "mexico" unter die räder. Drei tage gute strasse, flach, wenig verkehr, links und rechts das gleiche bild: gelbblühender grünstreifen, dahinter dschungel. Bei bacalar gibt es etwas abwechslung: die lagunen mit den verschiedensten blautönen schimmern klar durch den wald. So erreichen wir chetumal.

So rasch können sich pläne ändern, und das ist gut so. Wir sind gespannt auf die weiterfahrt südwärts durch zentralamerika.

zurück zur Uebersicht