04.03.2011 . . . wir sind in Esquipulas, (Guatemala)  . . .

Total gefahrene km:        22397
Höhenmeter total:           93143
Stunden im Sattel:            1440

Heute fahren wir nach belize, noch ca 8km bis zur grenze. Es ist immer etwas besonderes wenn man an der schranke steht, obschon wir das doch schon etliche male erlebt haben. Die formalitäten sind schnell und einfach, belize deklariert zum ersten mal unsere velos, sie werden in die pässe eingetragen.

Das neue land empfängt uns mit regen, wir müssen aber nicht weit fahren, in corozal-town finden wir ein zimmer.
Alles ist so anders, nur die preise sind in etwa gleich wie in mexico.
Wir staunen über die vielen dunkelhäutigen menschen. Auffallend auch die vielen chinesen, die die oberhand über den geschäften, restaurants und hotels haben, meistens tragen diese auch chinesische namen.

Die sonne scheint wieder, zurück auf den "northern-highway", rauher asphalt, ausgefranst, markierungen gibt es keine, die wenigen autofahrer wirken eher unsicher. Viel landwirtschaft, zuckerrohr, orangen, unterbrochen durch weideland, lockere siedlungen. Die menschen grüssen und winken, von den kindern kommt oft ein "hello", englisch ist wieder umgangssprache.
Über orange-walk fahren wir richtung belize-city, die landschaft bleibt sich gleich, leider auch die strasse. Zwischendurch ein platzregen, die pflanzen frisch gewaschen, die leuchtenden farben treten intensiv hervor, die luft frisch und sauber. Vermehrt fahren wir durch sumpfgebiete, viele seen, auch wieder ein vogelparadies.

In belize-city finden wir ein guesthouse, machen ruhetag.
Die stadt ist nichts besonderes, sprungbrett für die touris auf die karibikinseln, das naheliegende barrier-reef ist ein paradies für schnorchler und taucher. Sonst aber ist die stadt sehr arm, viele bettler und obdachlose auf der strasse. Belize hat keine industrie, daher grosse arbeitslosigkeit.
Einmal beim abendessen: wir bestellen fisch und chips, die portionen riesegross, aufmerksame augen sehen uns an, dass wir nicht alles mögen, ein mann fragt uns für die resten, teilt sie mit seinen kumpels! So traurig es ist, wir konnten jemandem eine freude bereiten.

Die leute hier, ein ethnischer mix aus creolen, mestizen, garinagus, mayas, chinesen und weissen, sind sehr zugänglich und freundlich. Auffallend sind auch die mennoniten in ihrer "tracht", die männer in latzhosen die frauen im langen rock, dunkelblau, immer mit hut, die frauen darunter ein kopftuch.
Wir verlängern unseren aufenthalt, denn es regnet in strömen. Wir finden das fahren auf der schmalen strasse zu gefährlich, oft haben die autos keine scheibenwischer, sie halten einfach an und warten bis der regen vorbei ist.

Der morgen ist noch trüb, aber es regnet nicht mehr. Der belag auf dem "western-highway" ist etwas besser, die strasse führt durch grosse mangrovensümpfe, sie sind durch den regen platsch-voll. Nach ca 30km machen sich die ersten hügel bemerkbar, in der ferne sehen wir die ausläufer der maya-mountains.
Im guesthouse des monkey-bay-reserve finden wir ein zimmer, wandern durch das reservat, kommen aber nicht sehr weit, der weg ist plötzlich überflutet. Im nahegelegenen stelzen-restaurant essen wir sehr guten fisch, dann geniessen wir unser zimmer bzw. unsere spannenden bücher.

Heute wollen wir nach san-ignacio, der letzten grösseren stadt vor der grenze. Die gegend abwechslungsreich, hügelig, kurvig, oft an flüssen entlang, lockere siedlungen, viel weideland.
Wir finden den camping auf den wir unterwegs aufmerksam gemacht wurden, er hat eine grosse allgemeinküche die wir rege benutzen, wir ernähren uns wieder mal nach "schweizer-art". Hier treffen wir auch alex und monika aus dem bündnerland, unterwegs mit dem landrover nach südamerika, wir geniessen die gemütlichen abende auf schweizerdeutsch. ( www.nordsued.ch ).

Wir ziehen weiter, nach ca 18km stehen wir an der grenze. Ausreisestempel, geldwechsel, einreisestempel - alles unkompliziert, wir sind in guatemala. Auf einer holzbank sitzend trinken wir eine coke - sie schmeckt hier gleich wie überall.
Wir sind gespannt auf die qualität der strassen, die aussagen sind sehr unterschiedlich, auf google-maps existieren sie zum teil gar nicht.
Wir treffen zwei radlerinnen aus australien, unterwegs nach belize zum schnorcheln.

Wir sind positiv überrascht, kurz nach dem grenzdorf treffen wir auf asphalt vom feinsten, die strasse ist neu, die räder rollen gut. Die landschaft tropisch, viele palmen, durchmischt mit verschiedensten pflanzen in sattem grün.
Gewitterwolken ziehen auf, bald die ersten tropfen, bei einem offenen haus finden wir schutz. Der grossvater zimmert an einem bett, die kinder sind mit dem auffangen von regenwasser beschäftigt, sie schöpfen es mit kübeln in eine zisterne, die grossmutter schaut zum jüngsten kind.

Weiter geht es, steil aufwärts, wir schieben wieder einmal. Die kuppe des hügels hinter uns, zügig bergab, plötzlich wie abgeschnitten nur noch piste, vom regen noch etwas feucht, dadurch wenigsten weniger staub. Das fahren ist mühsam, zum glück nicht allzu weit, und wir haben wieder asphalt.
Die gewitterwolken ziehen mit uns, sind aber etwas schneller, wir bleiben vom regen verschont, die temperatur aber ist angenehm. Gut so, denn wir haben noch eine weite strecke vor uns. Wieder kommt eine pistenpartie, diesmal länger, es ist anstrengend die beste fahrspur zu finden. Doch nicht genug: der dritte pistenabschnitt ist nass, die klebrige masse verklebt alles, zwischen rad und schutzblech wird´s eng, es braucht alle kraft. Plötzlich ein knall, uelis lädierter pneu am vorderrad macht nicht mehr mit, ein spitzer stein muss die "noppenlose" stelle getroffen haben. Schieben im matsch - eine neue erfahrung.
Wieder auf asphaltierter strasse erstmal reparatur - diesmal mit improvisation, denn für die mexikanischen 26er-reifen sind die schutzbleche zu eng montiert.

Es dämmert bereits, wir finden in el-remate ein schönes hotel direkt am see, eckzimmer mit balkon. Es gefällt uns hier, wir werden ein paar tage bleiben.
Ausflug nach tikal, einer ruinenstadt im dschungel, sehenswert. Wunderschöner nationalpark mit vielen tieren, prachtvollen pflanzen, alles natürlich. Weitläufig, eine tageswanderung, angenehm da immer im schatten des dschungels.

Heute fahren wir in die nächste grössere stadt, santa-elena, hoffen hier ein internet mit skype zu finden. Grosser markt mit "basar", es erinnert uns an die asiatischen länder.

Ca 10km zurück auf die strasse richtung guatemala-city, erkundigen uns im tourist-office nach übernachtungsmöglichkeiten für die nächsten tage. 
Die strasse gut, neu, auf unserer karte noch als unasphaltiert eingetragen, führt durch riesige waldflächen, unterbrochen durch weidegebiete mit rinderherden, betreut durch cauchos auf pferden.
Es ist hügelig und sehr heiss, die "pannenserie" an uelis pneus geht weiter. In dolores das grosse umrüsten auf guatemala-standardreifen aus china (für umgerechnet ca 5sfr), mal schauen wie es läuft.

Gut haben wir die "schlechtwetter-phase" hinter uns, denn in ixbobo wurde vrenis regenzeug geklaut, (die velos standen auf dem balkon in der wohnung des hotelbesitzers, wie immer die gepäckrollen mit dem regenzeug an den lenkstangen festgezurrt!).

Rio-dulce ist unser nächstes ziel, dort wollen wir wieder etwas ausruhen.
Auf und ab, aber wunderschön die bewachsenen hügel, auf den kuppen immer wieder traumhafte fernsicht, in den senken oft flüsse und tümpel, immer wieder schöne pflanzen am strassenrand.
Einzelne siedlungen, die menschen sehen robust aus, indianisch, sie grüssen und winken, sind herzlich - aber das fotografiert werden lieben sie nicht.

Rio-dulce hat zugang zum meer, daher viele jachten, ältere "seebären" bevölkern die beizchen am fluss.
Es ist sonntag, wir machen eine bootsfahrt nach livingston ans meer. Die hinfahrt mit dem boot dauert fast vier stunden. Der zweite teil ist romantischer, der fluss wird schmaler, verwinkelt, mit buchten wo sich menschen niedergelassen haben, die kinder kommen in holzkanus, möchten muscheln verkaufen. Der hafen von livingston ist verschmutzt, eine stinkende brühe, vermutlich fliesst das abwasser direkt ins meer. Auch sonst ist livingston nichts besonderes, touristisch, viele beizchen und souvenierläden.

Urs, ein ausgewanderter schweizer, unterwegs mt seinem freund, macht uns auf die "casa-perico" aufmerksam, einem guesthouse mit restaurant, das von drei "luzernern" geführt wird. Wir beschliessen auf dem rückweg dort einen zwischenhalt zu machen. Das guesthouse liegt mitten in der natur und ist nur mit dem boot ereichbar.
Die basilicum-spaghetti sind grandios!
Andre, bruno und florian haben hier eine neue heimat gefunden, sind verheiratet mit einheimischen frauen und haben familie.

Über die grosse flussbrücke geht´s weiter auf der hauptstrasse. Sanft geht es in die höhe durch den dschungel, nach ca 30km überqueren wir einen hügelzug und kommen auf die strasse von puerto-barrios nach guatemala-city. Hatten wir doch bis hier wenig verkehr, ändert sich das jetzt. Puerto-barrios ist eine hafenstadt, der verkehr durch die lastenzüge mit containern in beiden richtungen ist enorm.
Trotz teilweise gutem seitenstreifen ist das fahren ermüdend, wir sind froh, nach ca 75km eine unterkunft zu finden.

Weiter auf der verkehrsreichen strasse in ein tal hinein, die landschaft ändert sich, es wird trocken, das saftige grün wird selten, öfters braun-grau und steinige weiden. Die berge kommen näher, es gibt einiges an höhenmeter. Das tal wird wieder breit, offen, wir sind in rio-hondo, von hier wollen wir links weg in die berge.

Andreas und anita (nandita) haben uns über den sehr steilen aufstieg vorgewarnt, so warten wir am strassenrand auf das nächste "collectivo" nach esquipulas, es klappt nach gut zwei stunden.
Esquipulas ist ein pilgerort, zahlreiche hotels und dementsprechend viele schlepper, noch selten wahren wir so wählerisch für eine unterkunft. 
Schöne kathedrale, viele märkte, strassenverkäufer, tuc-tuc,.....  einfach eine lebendige stadt in den bergen an der grenze zu honduras.

In den nächsten Tagen verlassen wir guatemala.

 

 

08.04.2011 . . . wir sind in Brasilito, (Costa Rica)  . . .

Total gefahrene km:        23548
Höhenmeter total:          100252
Stunden im Sattel:            1507

Es ist freitag, viele pilger kommen in die stadt, die strassenküchen früh geöffnet, für uns ideal, morgenessen mit den pilgern. Wir verlassen esquipulas, nochmals ein paar höhenmeter und wir sind an der grenze zu honduras. Einmal mehr für uns unkompliziert: 6$, ein paar freundliche worte, bewunderung wegen fahrrad, und durchwinken.
Wieder eine andere "welt". Die strasse gut mit wenig verkehr, sie führt durch lockeres nadelgehölz, es könnte irgendwo in der schweiz sein.
Die 25 honduras-km fahren sich gut, schöne abfahrten mit langgezogenen kurven, bald schon stehen wir an der grenze zu el salvador. Hier noch einfacher, keine kosten, der pass wird elektronisch erfasst, fertig.
Mittagspause bei pizza und panasch, bezahlt wird in US$, dem offiziellen geld in el salvador, preisvergleich ist wieder mal einfach.

Wieder etwas neue eindrü in grenzen. Bald lassen wir die berge hinter uns, vermehrt treffen wir auf flüsse und seen, viele grosse zuckerrohrfelder. In aguilares steigen wir in einem "24std-hotel" ab, und verpflegen uns in einer strassenküche wie üblich mit fleisch-reis-frijoles-salat.

Wir beschliessen nach san-salvador zu fahren, ca 35km, sehr anstrengend, aufwärts wie auf einer grossen treppe, stufenweise, mit sehr viel lastwagen und busverkehr, hügelig, der grosse vulkan s.salvador steht mächtig in der landschaft. Mit etwas durchfragen finden wir ein hotel mitten im zentrum. Die stadt ist etwas besonderes,  hier im zentrum ein einziger riesengrosser markt, ein stand am andern, zudem unzählige strassenverkäufer, ganze familien gemeinsam im einsatz. Die stadt gilt als gefährlich, wir haben aber nicht den eindruck, die leute haben freude an unserer sprache und können über unsere spanischkenntnisse lachen. Die ganze zeit unseres aufenthaltes hier haben wir keine andern touris gesehen, trotz imposanter kathedrale und schönen parks.

Per bus verlassen wir die stadt richtung san-miguel, dann fahren wir über die legendäre panamericana nach la-union. Wir erwarten eine schöne stadt am meer und sind endtäuscht, alles schmutzig, sogenannte hotels finden wir, eines übler als das andere. Wir sind nicht in der stimmung um in eines dieser löcher zu ziehen, ausserhalb der stadt leisten wir uns schlussendlich ein luxushotel. Hier erfahren wir über "CNN" vom erdbeben in japan, auch wird für die pazific-küste eine tsunami-warnung ausgegeben. "CNN" ist eigentlich nebst den bluewin-schlagzeilen auf dem internet unsere einzige infoquelle.

Heute wollen wir zur grenze von honduras. Die landschaft ändert sich, es wirkt trocken und trotzdem gibt es viele bäume mit frischem laub in saftigem grün. Viele hügel in verschiedenen formen, langgezogene rücken oder kegelförmig, grün, grau oder felsig -  es wirkt alles ganz anders.
Die sonne brennt, das thermometer steigt über 40°, trinken ist angesagt, der wind trocknet aus, es kratzt in der kehle.

Wir erreichen den grenzfluss goasoran, der die beiden länder trennt.
Der grenzübertritt problemlos, als radfahrer kriegen wir 30 tage für die 150km bis nicaragua, der beamte erklärt lachend dass wir nun auch wandern könnten.
In der kleinen grenzstadt el-amatillo wirken die leute eher unfreundlich und auf "abriss" eingestellt, beim bezahlen des hotels wird mit einem für uns ungünstigen kurs zurückgerechnet, das essen ein "teurer frass". In einer tienda kaufen wir wasser, die flasche ist mit preis ausgezeichnet, bezahlen müssen wir wesentlich mehr, denn dies sei der "einstandspreis"! Wir sind froh, hier nur die nacht verbringen zu müssen.

Um 6 uhr früh ist es noch angenehm warm (27°), wir kommen zügig voran, finden bei einer strassenküche standardfrühstück: tortillas mit geschnittenem rohem kohl, kartoffel, ei, alles mit kechup "zusammengeklebt" - es schmeckt gut wenn man hunger hat - dazu als getränk eine milchige brühe mit zimmt aus dem plastic-sack.
Um 10 uhr brennt die sonne bereits wieder unbarmherzig, die schattenplätze  sind meistens belegt, die leute die unterwegs sind legen sich oft unter die grossen bäume am strassenrand. Bei den flüssen herrscht hochbetrieb, es wird alles gewaschen, von "sich selbst" bis zu den autos, die wäsche wird sogleich auf den steinen  getrocknet.
Bei einer wegkreuzig ein schild "hotel", wegen der grossen hitze entschliessen wir uns zum bleiben.

Wieder früh unterwegs, recht viel verkehr, dann nach ca 20km wieder mal eine pannenserie, vorne und hinten gleichzeitig platt. Zwei jungs sind sehr interessiert, sie schauen bei der reparatur genau zu. Das problem sind oft die feinen stahldrähte von den aufgummierten pneus welche  zu tode gefahren werden, die bruchstücke liegen meist weit zerstreut am strassenrand.

Die sonne scheint wieder mit voller kraft, mit vielen trinkpausen schaffen wir es bis nach choluteca, machen ruhetag.

Das landschaftsbild in etwa gleich, auffallend die vielen blühenden bäume ohne blätter, ganz speziell. Viele ochsenkarren, transportiert wird alles damit, von der ernte bis zu baumaterialien.

Wir sind an der grenze zu nicaragua, alles einfach und schnell. In somotillo wieder einmal eine unterkunft wie zu zeiten in indien: küebeldusche, einfach ein fass mit wasser, zugleich auch wc-spülung.
Es ist flach, eine weite ebene, in der ferne der vulkan sta.clara, ca 70km gilt es heute zu bewältigen. Viel landwirtschaft, zuckerrohr, offene weiden mit grossen rinderherden. In einer strassenküche essen wir enchilladas, trinken cola aus dem plasticsack, das gleiche wie die bauern und die reisenden im bus, der hier eine kurze pause einlegt. Nach der pause  zuerst auf eine kuppe, dann mit rückenwind und immer leicht abwärts nach chinandega, so richtig zum geniessen.

Die windrichtung bleit aber die strasse macht einen scharfen knick, so "kämpfen" wir uns jetzt durch starken, böenartigen gegenwind. Die strasse hat einen guten radstreifen, viele einheimische per velo unterwegs, aber auch ein deutsch-englisches paar, das wir plötzlich ein- und überholen, heute sind wir nicht die langsamsten. Bereits um die mittagszeit sind wir in leon, suchen das guesthouse, das uns von  "nandita" angegeben wurde, ein kleines zimmer in einem hinterhof, sehr ruhig und gemütlich. Leon gefällt uns, hat wieder etwas aus der kolonialzeit an sich, ein grosser zentralpark vor der kathedrale, viel betrieb. Wir finden ein gutes restaurant mit "mittelmeer-küche", wir geniessen ein echt gutes abendessen.

Der wind wird uns auch die nächsten tage beschäftigen, wie uns gesagt wurde, liegt die ursache in den beiden grossen seen, die für diese stabile lage verantwortlich sind.

Der verkehr nimmt zu, wir nähern uns managua, ausserhalb der stadt finden wir ein zimmer, dann weiter nach granada.
Auch granada ist eine kolonialstadt, viele touris, nach langer zeit wieder einmal strassencafes in einer fussgängerzone. Aber auch wieder die schattenseite: strassenhändler und bettler kommen von tisch zu tisch, oft aufdringlich. Eigentlich ein trauriges bild, arm und reich treffen hier zusammen, es verwundert nicht, wenn hier mal einer ausrastet! Nicaragua ist ein sehr armes land, die leute aber immer  herausgeputzt, es täuscht über viele probleme hinweg.

Mit etwas mühe finden wir zur stadt raus, es geht gleich aufwärts ca 10km über einen pass. Ein hund trottet uns die ganze zeit hinterher, die leute fragen ob das unser hund sei, wollen ihn verscheuchen, es gelingt ihnen nicht, erst bei der abfahrt können wir ihn abhängen, wir hoffen dass er den rückweg wieder gefunden hat. Wir sind wieder voll dem wind ausgesetzt, gute strasse mit wenig verkehr, zuckerrohr wird geerntet, dazwischen grosse weiden, steppenartig trockene landschaft.

In rivas beschliessen wir spontan noch etwas in nicaragua zu bleiben, wir befolgen den rat eines schweizers und wollen ein paar tage auf der vulkaninsel ometepe im lago de nicaragua verbringen. Am morgen früh im restaurant, wir wollen vor der überfahrt mit der fähre noch etwas essen, bestellen ein omelette. Der wirt schaut uns verlegen an, das küchenpersonal sei ihm davongelaufen, wenn wir es selbermachen könnten sei das kein problem. Und so kocht vreni unser frühstück in der hotelküche.
Auf der insel erst mal ein überblick, internet, atm und einkaufsmöglichkeit. Atm ein problem, er akzeptiert nur visa, beim cleveren ladenbesitzer kriegen wir mit der mastercard "teures" bargeld, (es kostet uns 10%)!

Wir mieten ein scooter und erkunden die insel, die strasse verbundsteine oder piste. Auf der schmalen strasse ist alles anzutreffen: kuhherden, pferde, schweine, mopeds in überzahl, autos selten. In einem vulkanischen mineralbad "ojo del agua", mitten im dschungel, mit restaurant, machen wir ausgiebig pause, schwimmen im erfrischenden quellwasser.
Sonst ist die insel sehr trocken, faszinierend sind die einzelnen blühenden bäume und sträucher.

Schon um 6uhr in der frühe bringt uns die fähre zuruck auf das festland. Wir starten gleich durch und nach 40km stehen wir an der grenze zu costa rica.
Ausreise nicaragua 4$, einreise costa rica gratis, dafür etwas papierkram und schlangestehen.
Es ist fast mittag, die temperatur über 40°, es geht aufwärts, auf der gegenseite lastwagen an lastwagen die auf die abfertigung warten, die meisten mit laufendem motor - es stinkt und die luft ist fast unerträglich. La cruz ist die erste stadt nach der grenze, wir finden ein zimmer im hotel "bella vista", es gehört einem ausgewanderten holländer, sehr sauber und gepflegt. Wir geniessen die abkühlung im pool, auch piet aus belgien ist hier, wir haben uns schon mal in mexico getroffen.

Die letzte zeit stehen wir mit wecker auf, damit wir mit dem ersten tageslicht auf der strasse sind, denn ab mittag ist die hitze fast unerträglich, der april ist der heisseste monat im jahr.
Durch offene, steppenartige landschaft fahren wir nach liberia, checken etliche hotels, finden nach langem eines das unserem budget entspricht. Alles hier ist teurer geworden, in restaurants und für lebensmittel zahlt man das doppelte oder mehr.

Wir beschliessen ans meer zu fahren, da die panamaricana richtung san jose mörderisch sein soll. In der bahia brasilito finden wir ein guesthouse das uns zusagt, viel schatten, schöne strände, sauberes meer, so richtig zum ausspannen.

Hier bleiben wir und machen ferien . . . .

 

 

Reiseberichte ....

 


Liebe freunde, verwandte, bekannte und unbekannte,

Dies ist unser letzter reisebericht, hier in costa rica ist unsere veloreise zu ende.
Ein grosses dankeschön an alle, die uns auf dieser reise so treu begleitet haben.
Nach unseren ferien werden wir nach europa fliegen, um eine weitere etappe auf unserer "reise in den ruhestand" in angriff zu nehmen  -  wie immer unter dem leitspruch 

" Träume "  
Solange wir Träume haben  -  leben wir
Solange wir leben  -  geben uns Träume Hoffnung
Solange es Hoffnung gibt  -  haben wir keine Angst vor der Zukunft
Die Zukunft liegt in unseren Händen

 

träumen wir nicht nur, sondern erleben wir sie !   
    

 

©1999  Petra Grabau     

 

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